Die Online Plattform der Labtec SERVICES AG für einen Blick dahinter.

IST UNSER WASSER NOCH ZU RETTEN?

Es plätschert, gurgelt, fliesst und erfrischt. Es scheint unaufhörlich in Bewegung zu sein. Was gibt es Schöneres als einen kühlen, klaren Gebirgsbach, der sich durch saftige Wiesen ins Tal schlängelt? Wasser übt auf die meisten von uns eine ungeheure Faszination aus. Kleine Kinder quietschen vor Freude, wenn sie plantschen und andere nass spritzen dürfen. Und wir Erwachsenen? Sitzen in unseren Stadtwohnungen und träumen vom Meer …

Wir sagen ja gern, das Wasser sei der Ursprung allen Lebens. Vielleicht macht das seine besondere Wirkung auf uns aus? Im letzten Artikel haben wir ja festgestellt, dass wir selbst zum grossen Teil aus Wasser bestehen. Liebe Lablive-Leserinnen und Leser, wo Wasser ist, gibt es immer etwas zu entdecken. Ob es nun ein kleiner Tümpel im Garten ist, über dem die schillernden Libellen tanzen, ein tosender Wasserfall, der uns mit seiner unbändigen Kraft beeindruckt, ein idyllischer Badesee oder gar ein Ozean: Überall tut sich was! Habt Ihr schon mal die Forellen beobachtet, wie sie in einem Bach gegen die Strömung anschwimmen? Oder gar die Delphine, die in manchen Meeresregionen die Schiffe begleiten? Oder seid Ihr am Strand entlangspaziert und habt die Algen, Muscheln und Krabben bewundert, die die Meereswellen an Land gespült haben?

Ganz selten findet man in der Natur noch so glasklares Wasser wie in unseren Schweizer Gebirgsseen.

Doch lasst uns doch mal unter die Wasseroberfläche schauen. Ihr wisst ja: Mein Name ist Heinz-Oskar, aber alle nennen mich H2O, weil das Wasser mein Element ist. Also rein in den Neoprenanzug, die Taucherbrille aufgesetzt und los geht‘s!

Naja, ganz schön trüb da unten, oder? Da nützt auch die Lampe nichts in dieser Suppe! Ich kann gerade noch meine Hand vor den Augen sehen. Wo seid Ihr? Seid Ihr alle da? PLÖNG! Was ist mir denn da jetzt gegen den Kopf geknallt? Sieht nach einem alten Ölkanister aus, der mir da jetzt vor der Nase rumschwimmt! Und das Bunte, was hier überall um mich kurz in der dunklen Brühe aufscheint? Sind das Fische? Quallen? Nein! Hier eine Einkaufstüte aus Plastik, da ein Fläschchen Sonnenmilch vom Badestrand. Und viele kleine Fetzen, bei denen man gar nicht mehr erkennen kann, was es mal war. Nur eines ist sicher: Das gehört hier nicht ins Wasser! Lasst uns schnell wieder auftauchen! So macht das hier keinen Spass!

PLASTIKMÜLL IM WASSER BEDROHT UNSERE UMWELT

Auf der ganzen Welt werden jährlich etwa 300 Millionen Tonnen Plastik produziert.

Etwa 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen davon landen als Müll in den Weltmeeren.

Die Langzeitstudie „Plastic Pollution in the World’s Oceans: More than 5 Trillion Plastic Pieces Weighing over 250’000 Tons Afloat at Sea“ aus dem Jahr 2014 fand heraus, dass zum damaligen Zeitpunkt bereits etwa 5’250’000’000’000 Plastikteile in den Weltmeeren herumschwammen. Das entspricht einer Zahl von jeweils 700 Teilen pro Erdenbürger! Heute dürften diese Zahlen noch deutlich höher liegen.

Auf einem Quadratkilometer Wasseroberfläche treiben heute schon bis zu 46’000 Plastikteile.  


Quellen: nabu.de; wwf.de; utopia.de;

Habt Ihr Fische gesehen? Ja! Wie sie tot an der Oberfläche treiben. Wahrscheinlich haben sie auch den Bauch voll Plastik, weil sie Mikroplastik-Partikel mit leckerem Plankton verwechselt haben! Und wenn sich dann die Vögel auf die leichte Beute stürzen, futtern sie ebenfalls … Ihr wisst schon. Auch die Schildkröten leiden: Sie fressen Plastiktüten, die für sie wie Quallen aussehen.

Die Gewässerverschmutzung ist ein Grund für ein beispielloses Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt. Dies bringt das gesamte ökologische Gleichgewicht unserer Erde durcheinander! Doch auch jetzt, wo wir wieder festen Boden unter den Füssen haben, ist es nicht viel besser: Das, was Ihr da am Strand zwischen Euren Zehen spürt, ist oft nicht nur wunderbarer, feiner Sand. Auch hier haben sich schon jede Menge Plastik-Mikropartikel daruntergemischt.

WARUM IST PLASTIK IM WASSER SO GEFÄHRLICH?

Plastik kann nicht biologisch abgebaut werden. Wenn wir unseren Plastikmüll einfach ins Meer, in unsere Seen oder unsere Flüsse werfen, dauert es Jahrzehnte, bis er unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung, Salzwasser und Reibung zumindest in kleinere Teile zerfällt. Man hat berechnet, dass es etwa 450 Jahre in Anspruch nehmen dürfte, bis sich zum Beispiel eine Limonadenflasche aus PET vollständig zersetzt hat.

Doch selbst damit ist das Problem noch nicht aus der Welt. Denn während dieses Zersetzungsprozesses sammeln sich auf den Plastikpartikeln allerlei Umweltgifte an, die im Wasser gelöst sind – so zum Beispiel das Insektizid DDT oder Polychlorierte Biphenyle (PCB). Letztere sind zwar seit den 1980er Jahren verboten, aber aufgrund ihrer Langlebigkeit immer noch eine Belastung für die Umwelt. Sie beeinträchtigen beispielsweise die Fortpflanzungsfähigkeit von Meeressäugern und greifen das Immunsystem der Tiere an.

Quelle: nabu.de

ES IST NICHT „NUR“ DAS PLASTIK

Auch in anderen Bereichen gehen wir sehr sorglos mit der „Quelle allen Lebens“ um:

Hauptursache für die Verschmutzung unserer Gewässer sind Industriebetriebe, die zum Beispiel Reststoffe aus der Produktion einfach in nahegelegene Flüsse oder ins Meer leiten.

In der Landwirtschaft trägt auch die Massentierhaltung zur Wasserverschmutzung bei: Rinder, Schweine und Hühner produzieren pro Jahr in Deutschland etwa 300 Milliarden Liter Gülle – das ist die 33-fache Menge der Bierproduktion aller deutschen Brauereien zusammen (Quelle: nabu.de)! Das Ausbringen dieser Gülle auf die Felder führt zu einer Überdüngung des Bodens, die wiederum das Grundwasser mit einem stark überhöhten Nitratgehalt und Antibiotika belastet.

Und geben wir es doch zu: Auch im eigenen Privathaushalt achten wir nicht immer darauf, unseren Abfall richtig zu entsorgen. Da werden schon mal Farben, Fette, Pinselreiniger und andere Lösungsmittel oder Medikamente einfach in die Toilette gekippt und belasten damit unser Abwassersystem.

Die Wasserverschmutzung in unseren Kommunen überschreitet nicht selten die Belastbarkeit unserer Kläranlagen. So gelangt ungeklärtes, kontaminiertes Wasser unter Umständen wieder in den natürlichen Wasserkreislauf.

Auch die Luftverschmutzung, vornehmlich durch Industrie und Verkehr, hat Auswirkungen auf unsere Gewässer. Giftstoffe aus Abgasen in der Luft gelangen über den Regen wieder in unsere Seen, Flüsse und Meere, aber auch ins Grundwasser.

Technische Probleme und Unfälle können grosse Schäden an unseren Gewässern sowie an der Tier- und Pflanzenwelt anrichten: Beispiele sind hier die Ölkatastrophe, die 24. März 1989 vor Alaska durch den auf Grund gelaufenen Öltanker Exxon Valdez ausgelöst wurde, die Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko am 20. April 2010 sowie die Nuklearkatastrophe von Fukushima ab dem 11. März 2011, in deren Verlauf grosse Mengen hoch radioaktiv kontaminierten Wassers ins Meer gelangten.

Die Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko stand nach einer Explosion im April 2010 in Flammen. Etwa 800 Millionen Liter Öl strömten ins Meer und verursachten eine der grössten Umweltkatastrophen der Menschheitsgeschichte 
Foto: Deepwater Horizon / Wikipedia Lizenz: US Coast Guard


WAS TUN GEGEN DIE WASSERVERSCHMUTZUNG?

Sicher seid Ihr mit mir einer Meinung, dass wir alle nach Kräften dazu beitragen müssen, unsere Gewässer sauber zu halten. Denn sie sind ja, wie gesagt, die Grundlage unseres Lebens. Und wenn wir Flora und Fauna in Meeren, Seen und Flüssen leichtfertig zerstören, bringen wir buchstäblich unseren eigenen Kahn zum Kentern.

In den meisten Fällen gestalten sich die „Aufräumarbeiten“ sehr langwierig. So schätzt man, dass es an die 40 Jahre dauern wird, bis die Schäden durch Fukushima halbwegs behoben sein werden!

Oft sind die Mittel zur Schadensbekämpfung auch umstritten: So konnten die Schäden der Deepwater Horizon Ölkatastrophe auch zehn Jahre später noch nicht behoben werden. Zum Einsatz kam dabei Corexit 9500, das den Ölteppich an der Wasseroberfläche auflösen sollte. Trotzdem legte sich auch auf dem Meeresgrund ein Ölteppich mit einer Fläche von etwa 3200 Quadratkilometern ab. Eine Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2015 ergab, dass infolge der Katastrophe bis zu 5000 Meeressäugetiere, 2000 Schildkröten und fast 1’000’000 See- und Küstenvögel starben. Bei nachfolgenden Tiergenerationen ist zudem mit starken Missbildungen zu rechnen. Die Populationen von Fischen, Garnelen und Tintenfischen sind um bis zu 85 Prozent geschrumpft. Bei der Berechnung der Schäden nutzen Meeresökologen Wasserproben und kombinieren diese mit einem Modell der Ölverbreitung.
Quelle:br.de/nachrichten

Die Verschmutzung unserer Gewässer hat mittlerweile verschiedene Organisationen mit Gegenmassnahmen auf den Plan gerufen, wie etwa die Clean Oceans Initiative, die seit 2018 zwölf Projekte zum Meeresschutz vorantreibt.

Projekte wie Ocean Cleanup und One Earth One Ocean, die den Plastikabfall aus den Meeren sammeln wollen, haben jedoch ebenfalls nicht nur ihre guten Seiten – werden mit dem Müll doch zugleich auch Tiere und Pflanzen mit eingesammelt, die sich im oberen Bereich des Gewässers bewegen – wie etwa Quallen, Schnecken oder Algen. Zudem hat der Müll an der Wasseroberfläche meist Salz aufgenommen, was eine Wiederaufbereitung problematisch macht.

SO KÖNNEN WIR SELBST GEGEN WASSERVERSCHMUTZUNG AKTIV WERDEN

Vielleicht werden manche sagen: „Was kann ich als einzelner Mensch schon gegen die globale Wasserverschmutzung unternehmen?“ Trotzdem sollte jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten zur Reinhaltung unseres Wassers beitragen. Und die ersten Schritte sind ganz einfach:

1. Beim Einkauf Produkte ohne Plastikverpackungen bevorzugen
2. Statt Plastiktüten lieber Stofftaschen und Korb zum Einkaufen mitnehmen
3. Produkte mit Mikroplastik meiden – dazu gehören u. a. bestimmte Duschgels, Peelings oder Waschmittel
4. Abfälle im Haushalt für optimales Recycling trennen
5. Keine Problemabfälle und umweltschädlichen Substanzen über Toilette, Waschbecken oder Abwasserkanal entsorgen

LABTEC UNTERSTÜTZT DIE FORSCHUNG FÜR DEN VERBESSERTEN GEWÄSSERSCHUTZ

Der Schutz unserer Umwelt liegt uns bei Labtec sehr am Herzen. Mit unseren Produkten und Services unterstützen wir deshalb engagierte Forschungsprojekte, die uns helfen, der Zerstörung der Natur nachhaltig gegenzusteuern. In Forschungslaboren kommt vielfach unser ELGA Labwater Purelab zur Reinstwasseraufbereitung zum Einsatz. Darüber hinaus bieten wir zahlreiche weitere innovative Lösungen zur Wasseraufbereitung in Forschung und Industrie.

Die Idylle trügt: Manche Bergseen in den Alpen vermitteln auch heute noch das Bild einer intakten Umwelt. Fachleute wissen, dass es bereits 5 nach 12 ist. Wir müssen alles tun, um unsere Gewässer zu schützen, wenn wir uns und unseren Kindern nicht selbst die Lebensgrundlage zerstören möchten.

Aus den Augen, aus dem Sinn: Immer noch leiten wir Giftstoffe in unsere Gewässer ein und denken, dann wären sie „weg“. Doch der sorglose Umgang mit unserem Müll bedroht unsere Tier- und Pflanzenwelt.

Überall in der Welt haben wir hochmoderne Kläranlagen. Aber selbst die schaffen es nicht, all die Hinterlassenschaften unserer Zivilisation komplett zu beseitigen. Nach wie vor werden viele Giftstoffe aus Industrie und Privathaushalten einfach in Flüsse, Seen und ins Meer geleitet.

Plastik tötet: Vieles von dem, was wir achtlos wegwerfen, landet in den Mägen von Tieren und verursacht ihnen unbeschreibliche Qualen. Hier ein Albatros, in dessen Magen sich der ganze Müll unserer Wohlstandsgesellschaft angesammelt hat. Wollen wir wirklich so auf Kosten der Natur leben und damit unsere eigene Lebensgrundlage zerstören?

Die verzweifelten Versuche, die Ölverschmutzung des Meeres durch die Deepwater-Horizon-Katastrophe mit schwimmenden Ölbarrieren in den Griff zu bekommen: Doch auch auf dem Meeresgrund richtet das ausgetretene Öl so viel Schaden an, dass dieser sich auch nach Jahrzehnten nicht komplett beheben lässt.

So schön kann eine intakte Umwelt aussehen. Das ökologische Gleichgewicht auf unserem Planeten ermöglicht Mensch, Tier und Pflanzen ein gutes, gesundes Leben. Warum setzen wir diese Balance jeden Tag aufs Neue aufs Spiel? Es gibt heute bereits so viele realisierbare Konzepte, unser Leben nachhaltiger und umweltgerechter zu gestalten.

Mit modernster und innovativer Labortechnik unterstützt Labtec Forschungsteams dabei, neue Lösungen für die Reinhaltung unserer Gewässer zu finden.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren